Das Jahr 1968: Eine Bewegung, ihre Vorgeschichte und ihre Folgen.

Kooperationsprojekt von Stuttgarter Zeitung, Südwestrundfunk und dem Haus des Dokumentarfilms​

Es ist über 50 Jahre her und doch – gefühlt für viele Menschen – noch längst nicht ferne Vergangenheit: Das Jahr 1968 ist zu einem Meilenstein in der Geschichte geworden. Die damaligen gesellschaftlichen Verwerfungen und Umbrüche haben zu einer durchgreifenden Epoche der Veränderungen geführt, deren Auswirkungen noch heute spürbar sind.

Die Kooperation, die Stuttgarter Zeitung, Südwestrundfunk und Haus des Dokumentarfilms gemeinsam aus der Taufe gehoben haben, ist eine einzigartige Form des Rückblicks. Aus der im Haus des Dokumentarfilms angesiedelten Landesfilmsammlung Baden-Württemberg stammt dabei eine erhellende Sicht auf das private Lebensgefühl zum Zeitpunkt des Umbruchs. Zu sehen sind eine Vielzahl von historischen Filmdokumenten, thematisch gebündelt in zwei Playlists.

Stuttgart Ende der 1960er Jahre

In der Video-Playliste „Stuttgart Ende der 1960er Jahre“ ist der Blick radikal privat: In einzigartigen Filmdokumenten werden Straßen- und Alltagsszenen aus dem Leben in der Landeshauptstadt gezeigt, die völlig von der üblichen „68er“-Erzählung abweichen. Der Erkenntnisgewinn ist dabei ein historischer wie städtebaulicher – und er ist vor allem erhellend: Ein Blick zurück in einen Alltag, der bald schon Risse bekommen sollte. Zum Beispiel, wenn man Erholungssuchende auf dem Höhenpark Killesberg beobachtet, wenn man Zeuge des Verkehrs in der Stuttgarter City und eines Straßenbahnunfalls vor dem Kaufhaus Breuninger wird oder einer familiären Geburtstagsfeier beiwohnt. Es ist der damalige Alltag, von dem heute im Zusammenhang mit 1968 nicht mehr gesprochen wird.

Studentenproteste 1967/68

In der zweiten Playlist wird die Sicht politisch: Diese Filme stammen aus Beständen des Instituts für Filmgestaltung (Ulm). Schon kurz nach Einrichtung der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg konnten die ersten Filmdokumente dieses Instituts in die Sammlung übernommen werden. Im Online-Projekt sind davon sechs Filmausschnitte abrufbar.